Unter der alten Eiche, deren Wurzeln tief in die Erde griffen und deren Äste den Himmel berührten, saßen zwei Menschen schweigend nebeneinander. Kein Wind bewegte die Blätter, kein Vogel sang. Nur das leise Rauschen der Zeit war zu hören – und selbst das schien zu verhallen.
In dieser Stille begann etwas zu leuchten, unsichtbar und doch spürbar. Es war, als fiele jedes Geräusch, jeder Gedanke, jede Maske zu Boden. Zwischen ihnen blieb nichts als reines Sein klar wie Wasser, ruhig wie der Atem der Erde.
Sie sahen sich an, ohne wirklich zu sehen. In den Augen des anderen erkannten sie sich selbst: all die Schatten der Ängste, die Hoffnungen, das Zarte, das sie so oft verbargen. Und sie verstanden – da war kein „Ich“ und kein „Du“ mehr, nur ein stilles, leuchtendes Ganzes, das beide trug.
Dann bewegte sich ein Blatt im Wind, ein Vogel rief, die Welt begann wieder zu atmen. Doch die Stille blieb – nicht um sie herum, sondern in ihnen. wie ein Baum, tief verwurzelt, weit ausgebreitet, unerschütterlich.
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