Am 21. Dezember 2012, in einer Nacht voller Erwartung und Mythen, saß ich allein in meiner Wohnung. Während andere vielleicht Feste feierten oder ängstlich auf das angebliche „Ende der Welt“ warteten, zog ich mich zurück. Ich wollte Stille. Ich wollte wissen, was in mir selbst verborgen lag.
Die Stunden vergingen im Rhythmus meines Atems, und irgendwann öffnete sich ein Raum, den ich bis dahin nicht kannte. Es war, als hätte jemand einen Vorhang gelüftet. Plötzlich war da eine Botschaft – nicht als Stimme, nicht als Gedanke, sondern als etwas, das mein ganzes Wesen durchdrang. Klar, unmissverständlich und größer als alles, was ich bis dahin für möglich hielt.
Von dieser Nacht an wusste ich: Etwas in mir ist verbunden mit etwas Kosmischem, etwas, das über meinen Alltag hinausgeht. Und doch tat ich das, was so viele tun, wenn sie einer Wahrheit begegnen, die zu groß erscheint: Ich legte sie beiseite. Ich packte die Botschaft in eine innere Schublade, aus Angst, sie könne mein Leben auf den Kopf stellen.
Jahre vergingen. Manchmal klopfte die Erinnerung leise an, manchmal drängte sie heftig. Und ich fragte mich: Warum fällt es mir so schwer, dieser inneren Wahrheit zu vertrauen? Die Antwort fand ich langsam: Weil ich gelernt hatte, mehr auf die Stimmen von außen zu hören als auf meine eigene. Weil ich dachte, Medialität sei etwas, das nur „andere“ können – besondere Menschen, die mutig genug sind, ihr Licht zu zeigen.
Doch die eigentliche Lektion war eine andere: Medialität bedeutet nicht nur, die Zukunft vorherzusagen oder Geister zu beschwören. Es bedeutet, ein Medium für die eigene innere Wahrheit zu sein. Es heißt, dem Gefühl zu vertrauen, das sich tiefer anfühlt als jeder Gedanke. Es heißt, den Fluss der Intuition nicht länger zu blockieren, sondern ihn durch mich hindurchfließen zu lassen.
Heute, im Jahr 2025, beginne ich zu verstehen: Die Botschaft von damals wollte mich nicht erschrecken. Sie wollte mich erinnern. Daran, dass ich Teil eines größeren Ganzen bin. Daran, dass meine Wahrnehmung kein Zufall ist. Und daran, dass Vertrauen nicht von außen kommt, sondern wächst, wenn ich mich traue, meinen eigenen inneren Kompass ernst zu nehmen.
Die Lösung liegt nicht in einer plötzlichen Offenbarung, sondern im Alltag: in Momenten der Stille, im Aufschreiben meiner Eindrücke, im Lauschen auf meinen Körper und in der kleinen, mutigen Entscheidung, meiner Intuition zu folgen, auch wenn mein Kopf zweifelt.
Die Nacht von 2012 war der Anfang. Aber die wahre Botschaft ist: Jede Nacht, jeder Tag, jede Begegnung kann eine neue Erinnerung sein – wenn ich mich selbst nicht länger überhöre.
Alles andere entsteht aus dem Sein und aus dem Fluss des Lebens.
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